Einfache Eckabsorber selbstgemacht.
English version: https://mark-evertz.medium.com/diy-basstraps-5e96bb24a8c3
Mittlerweile hat sich hoffentlich rumgesprochen, dass Eierpappe Räume nicht wirklich akustisch aufpäppeln kann. Insbesondere tiefe Frequenzen sammeln sich gerne, wie Staubflocken, in den Raumecken und türmen sich zu unliebsamen Wellenbergen auf (Raummoden https://de.wikipedia.org/wiki/Raummode#:~:text=Raummode%20(von%20englisch%20room%20mode,befindlichen%20Menschen%20von%20Interesse%20ist).
Als letzte Phase meines DIY-Projekts zum Bau einer Schallschutzkabine (https://mark-evertz.medium.com/diy-acoustic-booth-3dff20a380b3) war mir die Raumakustik ein Anliegen. Jene den Höreindruck verfälschenden, und daher nervenden, Raummoden (kennt man auch als stehende Wellen), wollte ich mittels Eckabsorbern (Bassfallen o. Basstraps) in den Griff bekommen.
Ich bin dabei weniger wissenschaftlich als pragmatisch vorgegangen. Akustisch Messungen und Berechnungen zu Grösse, Volumen und Material optimaler Absorber habe ich mir gespart und lediglich auf Restmaterialien aus meinem Studiobauprojekt zurückgegriffen. Ob mein Nehmen-Was-Da-Ist bzw. Besser-Als-Nix Ansatz erfolgreich ist, werde ich mit einer späteren Akustikmessung noch prüfen.
Wer sich ausführlicher mit dem Thema beschäftigen sei folgender Artikel empfohlen:
https://www.bonedo.de/artikel/einzelansicht/raumakustik-workshop-no1-eckabsorber/2.html
Das Grundgerüst
Die Basiskonstruktion besteht aus einer 1cm quadratischen Schichtholzplatte, die ich in zwei gleichschenklig-rechtwinklige Dreiecke (25x25cm) gesägt habe. Auf diese sind 1cm dicke Kanthölzer verleimt und geschraubt (Vorbohren nicht vergessen). In die spitzen Winkeln fügen sich halbierte Kanthölzer (dreieckige Grundfläche), die man man fertig zugesägt im Baumarkt bekommt.
Da meine Absorber max. 75cm hoch sind, brauchte ich keine Querstreben zur Versteifung. Ich denke ab ca. 100cm wird’s allmählich wackelig.
Da auf den Fotos die Form der Kanthölzer nicht gut zu erkenne ist, habe ich einen kleine Skizze mit SketchUp (https://www.sketchup.com/) angefertigt.
Hülle
Ummantelt habe ich die Absorber mit dickerem Baumwollstoff (Molton: Gewicht: ca. 160 g/m), den ich als Meterware hier bestellt habe https://basteln-ch.buttinette.com/shop/a/baumwoll-flanell-schwarz-57929.
Pi-Mal-Daumen zugeschnitten und unter Spannung an den Rahmen getackert, sitzt der Stoff wie angegossen. Damit es ein Bisschen hübsch wird, habe ich den Stoff nur an die kurzen, hinteren Seiten Getackert. Vorne sind dann keine Klammern zu sehen.
Füllung
Mineralwollreste habe ich zur Füllung verwendet. Gegenüber anderen Materialien lassen sich Mineralwollplatten sehr einfach passgenau zuschneiden.
Fertig
Fünf Absorber haben auf diese Weise im Handumdrehen den Weg in’s Studio gefunden. Vier davon sind auf dem Bild unten zu sehen (jeweils zwei links und rechts in den Ecken). Der fünfte, etwas grösser ausgefallene Eckabsorber, ist in einer Raumecke hinter mir (nicht auf dem Bild).